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Körper
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Faszien sind das wichtige Stützgewebe in unserem Körper, welches viele Funktionen besitzt und somit einen großen Einfluss auf unser ganzheitliches Wohlbefinden hat. Doch, um die Faszien gesund zu halten und dafür zu sorgen, dass sie ihren Aufgaben gerecht werden können, musst Du den Funktionsspielraum erst einmal kennenlernen. Welche Faszien Funktionen dabei wichtig sind, wie sich diese erklären lassen und warum sie ein regelmäßiges Faszientraining brauchen, dass verraten wir Dir deshalb in unserem heutigen Beitrag. 

Welche Funktionen haben die Faszien?

Die Faszien sind für viele Funktionen verantwortlich, die wiederum mit weiteren, zahlreichen Unterfunktionen zusammenspielen. Insgesamt spricht man daher von einem großen Aufgabenbereich, der dem Fasziennetzwerk zugeordnet werden kann. Die Hauptaufgaben lassen sich jedoch in vier Kategorien unterteilen, darunter:

  1. Kraft-Übertragung
  2. Formgebung und Stützeffekt für das Gewebe
  3. Impulsweiterleitung
  4. Beweglichkeit

Diese vier elementaren Aufgaben stehen in fester Abhängigkeit zueinander und ergänzen sich. Das heißt, durch die Kraft-Übertragung unterstützt Du auch die Beweglichkeit und andersherum. Die Faszien Funktionen stehen dabei nicht nur für eine Schicht, sondern sind übergreifend für alle drei Schichten gleichermaßen vorhanden. Betrachten wir die Funktionen nun einmal genauer.

Kraft-Übertragung

Jede Muskel-Kontraktion im Körper setzt voraus, dass auch eine Übertragung auf das Skelett stattfindet. Während circa 60 % dieser Übertragung mittels der Muskelfasern gelingt, müssen die restlichen 40 % über die Faszien und ihre kontraktilen Bestandteile gewährleistet werden.

Bedingt durch die hohe Energiespeicher-Fähigkeit der Faszien, lässt sich obendrein eine starke Schwung-Kapazität in unseren Bewegungen feststellen, welche dann auf Gelenke und Knochen übertragen werden kann.

Dies gelingt, weil sich pro Muskel ein dichter Faszienstrang als eine Sehne von einem Knochen zu einer weiteren Faszie/einem weiteren Muskel zieht. Das stellt das Fasziennetzwerk der Muskulatur dar, welches die einzelnen Muskeln miteinander zusammenfügen kann.

Insgesamt fördern die Faszien durch ihre Kraft-Übertragung die Bewegungen des Körpers, während zugleich eine Minimierung der Energiearbeit innerhalb der Muskeln entsteht und dadurch die Leistungsfähigkeit der Muskulatur ansteigt. 

Formgebung und Stützeffekt

Durch die Faszien erhalten wir unsere Struktur, denn sie haben die Funktionen…

  • zu stützen
  • zu umhüllen
  • zu formen
  • den Schutz der Organe zu garantieren

Vereinfacht gesagt: Ohne das Fasziengewebe könnte unsere Muskulatur nicht arbeiten. In dem Zusammenhang lassen sich die Faszien wie eine Zitrusfrucht beschreiben, bei der die Schale den inneren, weichen Teil abpolstert, der Frucht die charakteristische Form verleiht und sie vor Schäden schützt. Je fester die Faszienhülle, desto mehr Elastizität und Straffheit besitzt das Bindegewebe dann insgesamt.

Impulsweiterleitung

Das Fasziengewebe gilt auch als Sinnesorgan, denn Faszien haben mehr Sensoren als unsere Muskulatur. Darum können sie wichtige Informationen als Reiz wahrnehmen und weitertransportieren. Ein Zusammenspiel, welches auch erklärt, warum selbst kleine Traumata durch die freien Nervenenden innerhalb der Faszien als ein Impuls des Schmerzes an unser Gehirn weitergeleitet werden. Sobald die Faszien nun aber durch zu wenig Bewegung oder Angstzustände, Verletzungen oder Stress verhärten, verändert sich ebenfalls der Transport der Reize von unserem Nervensystem.

Gerade die Lumbalfaszie wird aufgrund der zahlreichen Schmerzrezeptoren oft als Ursache für starke Rückenschmerzen oder auch Schmerzreize ohne spezifischen Grund genannt. Dies liegt an der geringeren Reizschwelle jener Faszie, durch die sich Schmerzen schneller sowie stärker zeigen können.

Beweglichkeit

Entgegen vielen Vermutungen ist die Beweglichkeit unseres Körpers nicht ausschließlich abhängig von der Muskeldehnbarkeit. Hier geht es ebenfalls um die Beschaffenheit des Fasziengewebes. Je gesünder die Faszien, umso einfacher die Muskelarbeit und die Übertragung der Kraft. Darauf aufbauend lassen sich elastische Faszien als Energiespeicher für unsere Bewegungen betrachten.

Die Mobilität des Menschen und die Gesundheit seiner Faszien bilden eine Einheit, die in gegenseitiger Abhängigkeit steht. Sofern Du Dich also in einem normalen, gesunden Maß bewegst, sorgst Du für die Geschmeidigkeit und die Widerstandskraft Deiner Faszien, was Dir mehr Beweglichkeit schenkt. Bist Du aber sehr bewegungsmüde oder setzt Deine Faszien einer dauerhaften Fehlbelastung aus, verkleben sie und es käme zu Schmerzen sowie einer beeinträchtigen Mobilität.

Weiterhin überzeigt das Fasziengewebe durch eine hohe Anpassungsfähigkeit bei jeglicher Art von Belastungen. Dies zeigt sich besonders, wenn die Belastung entweder regelmäßig stattfindet oder aber immer wiederkehrt. Die Beweglichkeit, die daraus resultiert, lässt sich aber nicht dauerhaft sicherstellen, solange kein Faszientraining absolviert wird. Gerade im fortschreitenden Alter gelingt es nicht, den Körper ohne Faszienfitness mit einer optimalen Beweglichkeit auszustatten.

Was ist der Katapult-Effekt?

Denke einmal an Kängurus. Sie sind in der Lage, Sprünge zu absolvieren, die sehr viel weiterreichen als es mit bloßer Kontraktionsfähigkeit in der Beinmuskulatur realisiert werden könnte. Grund dafür ist ein Mechanismus, der einer Sprungfeder gleicht und welcher von Dawson und Kram im Jahre 1998 erstmalig als „Katapult-Effekt“ betitelt wurde. Hierbei kommt es zu einer Spannung von Faszien und Sehnen als seien es Gummibänder. Sobald nun die elastisch-bedingte Energie freigesetzt wird, welche unsere Faszien speichern können, setzt die enorme Sprungkraft ein, die mittlerweile sogar bei Gazellen erkannt wurde.

Dank der Sonografie konnte inzwischen längst herausgefunden werden, dass wir Menschen eine ähnliche Fähigkeit besitzen, denn auch unsere Faszien können dieselbe kinetische Energie speichern wie Gazellen oder Kängurus. Im Gegensatz zu den Tieren wird bei dem Menschen eine solche Energie aber nicht ausschließlich für Sprünge verwendet, sondern bei jeder Bewegung, was erklärt, warum wir in der Lage sind, federnd zu laufen und tänzelnd-hüpfende Bewegungen zu absolvieren. Eine Entdeckung, die selbst die Bewegungsforschung revolutionieren konnte, bei welcher bis dato die Annahme galt, dass sich bei aktiven Bewegungen der Gelenke eine Muskelverkürzung zeige, weshalb die Energie auf passiver Ebene durch die Sehnen transportiert wird, um den Knochen zu bewegen. 

Wie unterstütze ich die Faszienfunktionen?

Damit die Faszien Funktionen bewahrt werden, ist es wichtig, die Gesundheit des Fasernetzwerks aufrechtzuerhalten. Dies gelingt durch einen gesunden Lebenswandel, denn unsere Faszien werden durch Faktoren wie Nikotin, übermäßigen Alkoholkonsum und nährstoffarme Ernährung zusätzlich belastet. Daher gilt…

  • Achte auf eine ausgewogene, nährstoffreiche Kost
  • Vermeide Alkohol und Nikotin
  • Verringere Deinen Stress
  • Nutze ausreichend Pausen und Auszeiten, um Dich ganzheitlich zu erholen
  • Trinke genügend Wasser über den Tag verteilt

Ebenso wichtig ist Bewegung. Unsere Faszien brauchen regelmäßige körperliche Aktivitäten, um ihre Funktionen zu stärken und vor Faszien Verklebungen zu schützen. Bereits der Gang zum Bäcker, bei dem Du bewusst auf das Auto verzichtest oder ein ruhiger Spaziergang nach Feierabend sind wichtige Elemente, die Deine Fasziengesundheit stärken. Ferner solltest Du natürlich über ein kontinuierliches Workout nachdenken. Das Faszientraining ist eine erstklassige Basis, um Verfilzungen des Gewebes vorzubeugen oder schon vorhandene Faszienbeschwerden zu bekämpfen. Ebenso unterstützt Dich das Training der Faszien dabei, die Rehabilitation zu verbessern.

 Hinweis: Ein Faszientraining sollte zu Beginn nie ohne Anleitung eines professionellen Experten stattfinden! Sonst riskierst Du Überbelastungen oder Fehlhaltungen, die Deine Faszienprobleme verschlimmern könnten. 

Was bringt ein gutes Faszientraining?

Das Faszientraining hat gleich mehrere Aufgaben, wenn es um die Gesundheit Deines Fasernetzwerks geht. So soll es zum Einen dafür sorgen, dass Deine Faszien durch gezielte Übungen gedehnt und mobilisiert sowie gekräftigt werden. Dies hat den Vorteil, dass Du Deine Beweglichkeit erhöhst und zugleich die Geschmeidigkeit und Belastbarkeit der Faszien steigerst. Weiterhin helfen die Faszienrolle Übungen, um bereits beginnende Faszienverklebungen aufzulösen oder Beschwerden durch Faszienverfilzungen zu lindern. Letztlich gelingt es durch das Training obendrein, Deine Faszien langsam wieder zu ihrer normalen Beweglichkeit zurückzuführen, wenn sie nach langer Pause durch Verletzungen oder Krankheit unter Faszienbeschwerden leiden. Demzufolge kann ein professionelles Training für die Faszien gleichermaßen Prävention als auch Therapie-Unterstützung und Rehabilitation sein. Im Idealfall achtest Du im Zuge dessen darauf, dass Du das Workout hauptsächlich als vorbeugende Maßnahme nutzt, denn so stellts Du sicher, dass sich schmerzende Faszienprobleme gar nicht erst bilden können.

Damit nicht genug besitzt das Faszientraining noch einen ganz anderen Hintergrund. Die Bewegungen eignen sich hervorragend, um ein bestehendes Fitnessprogramm zu ergänzen, was zum Beispiel gut als Warm-up oder Cool down stattfinden könnte. Außerdem ist jede Art von Training gut für Dein gesamtes Wohlbefinden und Deine körperliche sowie mentale Gesundheit wichtig. Daher erweist sich das Faszientraining auf ganzheitlicher Ebene als gewinnbringend.

Wo finde ich das richtige Faszientraining?

Ein professionelles Faszientraining findest Du bei einem erfahrenen und fachkundigen Experten wie bei der Faszientherapie in Hohen Neuendorf. Hier wirst Du kompetent beraten und kannst die unterschiedlichsten Trainingspläne mit dem ausübenden Trainer ausführen. So gelingt es, das Training gezielt an Deine Bedürfnisse und die Beschaffenheit Deiner Faszien anzupassen, damit Du langfristig einen aktiven Beitrag zu mehr Fasziengesundheit leistest. Ebenso stehen wir bei der Faszienbehandlung in Berlin als Ansprechpartner zur Seite, wenn es darum geht, Dir Faszien Übungen für den Alltag zu zeigen. Diese kannst Du dann in Eigenleistung bequem während Deines normalen Tagesablaufs durchführen und so die Faszienfunktionen fördern. 

 

Massage
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Am Ende ist es eine Kombination aus allem, dem gesunden Lebenswandel, der reichhaltigen Ernährung und dem Faszientraining, wodurch die Funktionen Deiner Faszien positiv begleitet werden können. Darum liefert das Faszientraining in Berlin Dein individuelles Fundament der Elastizität und Widerstandskraft, die von Natur aus lediglich bei sehr jungen Menschen gewährleistet werden könnte.

Über den Autor

Ulrich Pötter

Ulrich Pötter

( Gründer & CEO )

Der Autor Ulrich Pötter ist selbst staatlich anerkannter Therapeut und Präventionsexperte. Seit über 25 Jahren beschäftigt er sich mit innovativen Ausbildungskonzepten in den Bereichen Massage, Fitness, Wellness, Heilpraktik und Prävention. Er hat neben den FASZINIEREND Praxen 5 professionelle Akademien gegründet, bei denen er auch heute noch Geschäftsführer und Direktor ist. Im Mittelpunkt der Akademie- und Praxisarbeit steht vorrangig die professionelle Dienstleistung am Kunden, die individuell, zielorientiert und nachhaltig sein muss, um die internen Qualitätsvorgaben zu erfüllen.

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